Vorwort:
Hey~ Seit langem schlummerte eine Geschichte bzw. Erzählung in mir. Und ich konnte sie einfach nicht fassen.
Dennoch riess ich mich zusammen und versuchte sie irgendwie in Worte zu schreiben. Weil ich wirklich davon überzeugt bin, dass es eine lesenswerte Geschichte wäre, zumindest der Gedanke von der Story xD
Ich schreibe, wenn ich Lust dazu habe, spricht kaum, aber wenn, dann viel.
Nicht erschrecken, es mag viel aussehen, aber ich hoffe es liest sich schneller durch(aber nicht zu schnell c;).
So, dann beginnen wir mal~
Btw. würde mich über Kommentare etc. freuen :3
Kapitel 1
Es war einer dieser idyllischen Tage. Wie auf diesen Bildern, die überall in den Kunstmuseen ausgehängen werden und die ich immer angestrengt vermied anzusehen.
Der Stock, angetrieben von meiner Wurfkraft, flog vorwärts. Die Wiese des Stadtparkes entlang. Shiro raste ihm freudig hinterher.
Ich betrachtete Shiros Fell. Es hatte sich gelblich und bräunlich verfärbt. Eigentlich sollte es mich stören, wenn etwas schmutzig wurde, aber bei ihm störte es mich keineswegs.
Er war perfekt wie er war. Shiro war ein weißer flauschiger Hund. Unwürdigerweise (für ihn) habe ich seine Hunderasse vergessen. Ich nenne ihn aber immer liebevoll
mein Eskimohund. Zusätzlich zu dem, dass er weiß wie Schnee war, wenn er sauber wäre, besaß er auch noch schwarze schmale Augen.
Ja, er hatte Ähnlichkeiten mit einem Eskimo.
Es dauerte nicht lange, da wurden meine Hände von seiner Schnauze berührt, ein Zeichen dafür, dass es weiter gehen sollte.
Ich schaute auf den Stock, den er zurückgebracht hatte, er war fast niedergekaut. Seufzend sah ich zum Himmel hinauf,
er verfärbte sich langsam orange. Als hätte Shiro meine eigenen Gedanken schon vor mir gefasst, so lief er vor. Nach Hause.
Ich lächelte vor mich hin. Es gab fast niemanden auf der Welt der mich besser verstand, als ich mich. Außer Shiro. Und Gray.
Obwohl es schon fast dunkel wurde und die Geschäfte langsam ihre Türen schlossen, herrschte noch hohes Treiben auf deen Straßen.
Überall drängelten sich Menschen durch die Massen durch und versuchten ihre vollgestopften Plastikbeutel mitdurchzubringen.
Ich kramte in meiner Hosentasche. Wenige Münzen und auch einen Schein konnte ich erfassen.
Shiro schnüffelte an Bettlern die am Straßenrand hockten, wie er es auch üblich tat. Ab und an lächelte ihn ein Bettler an, froh darüber, dass sich
wenigstens ein Lebewesen der Erde sich der Existenz der Bettles bewusster waren. Viele von ihnen ließen sich selbst von einem Hund oder mehreren begleiten.
Zu Recht, denn Tiere sind meiner Meinung nach die treuesten Begleiter.
Wie jetzt gerade boten manche Bettler meinen Hund auch Hundekuchen oder ähnliches an. Obwohl ich fest daran glaube, dass Menschen von Grund aus nicht als böse
Lebewesen definierbar sind, vertraute ich ihnen einfach schlichtwegs nicht. Die Verhaltensweise des Menschen ist unberechenbar, oder zumindest mache ich mir
nicht die Mühe dazu. Erschien mir auch noch nie wirklich nötig. Seitdem Shiro ein ganzes gegrilltes Huhn verschluckt hat und ich in seinen Rachen greifen durfte
um mühsam die Knochen rauszuholen -welches sicherlich auch nicht angenehm für ihn war- traute selbst er Fremden nicht.
Es bereitete ihn sichtlich noch Mühe abzulehnen, denn nun schaute er mich fragend an, ob er aus der Milch trinken sollte, die ihm jemand hinhielt.
Ein Blick von mir reichte und die Milch war für ihn Vergangenheit. Ein Lächeln zierte meine Lippen, wahrscheinlich gab es kaum Menschen
die so 'einfach' verstanden wurden und ich gehörte zu den Glücklichen auf der Erde - zu den Glücklichsten- jedenfalls konnte ich mir nichts besseres vorstellen.
Wir zweigten in eine engere Gasse ab. Vor uns stand ein braunes Haus, welches aus braunen Backsteinen gebaut war. Eine Holztreppe führte zu der Eingangstür.
Die Hausfassade war recht einfach gestaltet, aber genug für uns drei. Shiro, Gray und meine Wenigkeit -Niyaha Fallway- lebten hier. In diesem Haus, in Satus.
Gray war eine einheitlich dunkelgraue Katze und mindestens genauso flauschig wie Shiro. Als ich die Tür öffnete und Shiro reinließ, sprang mir Gray gleich entgegen.
Obwohl ich es schon gewohnt war von ihr angesprungen zu werden, überraschte es mich, wieviel Sprungkraft sie besaß und geriet immer wieder
ins Strudeln. Ich grüßte sie und küsste sie leicht auf die Schnauze. Sie lehnte ihre Stirn an meine Stirn. Eine Geste, die meine Tränen immer wieder
in die Augen drängte. Shiro kam und kuschelte sich an uns. Etwas ziemlich alltägliches, welches ich aber nie als selbstverständlich nahm und es wahrscheinlich
auch nie tun werde. Schweren Herzens ließ ich von ihnen los, zog meine Schnürstiefel aus und hing meinen Mantel auf.
'So, nun wird gekocht meine Lieben!', verkündigte ich und schlurfte in die Küche. Nicht, dass sie auch mein gekochtes Essen essen würden und dürften, aber ich
erwähnte es trotzdem immer wieder. Heute war Sonntag. Schönes Wetter. Nichts aufregendes -etwas aufwirbelndes-. Ich entschied mich
einfaches Essen zu kochen. Nudeln mit Bolognese. Oder vielleicht doch Kartoffeln? Nein, ich mochte keine Kartoffeln, außer sie waren anders zubereitet
als gekochte Kartoffeln und für etwas aufwendigeres hatte ich gerade keine Lust.
Während ich die Nudeln und die Bolognese zubereitete blickte ich zu Gray und Shiro rüber, die im Wohnzimmer rumspielten.
In der Wand, die die Küche und das Wohnzimmer trennte befand sich ein Fenster. Warum auch immer jemand sowas einbauen wollte, aber es war nützlich.
Nützlich zum Stalken. Öh, ich hüstelte gedanklich, zählte es noch als Stalken wenn man Familienmitglieder zuschaute? Meinen Tieren schien es auf jeden Fall
nicht zu stören. Da fragte sich wahrscheinlich einer ob Hunde und Katzen sich nicht normalerweise hassen sollten - nein, es war fast so wie bei Menschen,
Haltungen gegenüber anderen Lebewesen werden dem Individuum während der Erziehung eingeflöst. Ob man noch von Individuum reden konnte, wäre
eine andere Frage.
Die Nudeln mit der Bolognese sind mir wirklich gut gelungen, ich setzte mich mit meinem Essen auf das Sofa und schaltete den Fernseher an.
Eine Wiederholung von How I Met Your Mother lief. Der Humor dieser Serie war zwar äußerst fragwürdig, aber ich zog mir gerne Non-sense rein und versuchte
daraus -verzweifelt- einen tieferen Sinn zu ziehen.
Zwei flauschige Fellbündel gesellten sich zu mir und fingen ebenfalls an auf den Fernseher zu starren und sich an mich zu lehnen, nachdem sie ausgiebig ihre
Futternäpfe geleert hatten.
Ich schreckte hoch. Ein Klopfen hatte mich aufgeweckt. Mist, ich musste eingeschlafen sein. Der Fernseher lief noch, pörnös dargestellte Frauen waren zu sehen.
Ich schaltete den Fernseher schnell aus. Wieso konnten sie nicht Männer anstellen? Nicht, dass es mich dann mehr interessieren würde.
Wieder ein Klopfen. Ich schaute um mich. Panisch griffen meine Hände um mich. Ich befand mich wohl noch auf meinen Sofa. Keine weichen Fellbündel waren zu fassen.
Gray machte anscheinend wieder Ihre nächtlichen Spaziergänge durch das Haus. Shiro müsste schon längst wach sein, wenn fremde Geräusche erschienen.
Verdammt, ich hatte vorher vergessen die Tür zu schließen. Normalerweise kontrollierte ich es noch abends, ob die Tür auch wirklich abgeschlossen ist, aber
da ich nun eingepennt war... Shiro und Gray waren beide in der Lage die Tür aufzumachen, hatte ich ihnen für den Notfall beigebracht.
Und ihnen ausdrücklich verboten die Tür für freizeitliche Zwecke aufzumachen. Ich hoffte nur, dass sie sich auch daran hielten.
Langsam stand ich auf. Auf leisen Sohlen versuchte ich mich voran zu bewegen und nirgends anzustoßen. Eigentlich sollte sich keine Gefahr im Haus
befinden, denn Shiro und Gray sind ausgezeichnete Beschützer und ich war es auch für sie, bildete ich mir zumindest ein, damit ich nicht vollkommen
hilflos dastand. Trotzdem fühlte ich mich extrem unmulmig. Mittlerweile war es Nacht und stockfinster. Blind tastete ich mich vorwärts. Wenn ich jetzt doch
nur Katzenaugen hätte... Ich gelang in den kleinen Eingangsflur und schaute angestrengt zur Eingangstür. Nicht, dass ich etwas sehen konnte.
Oder doch. Licht schien durch. Licht schien durch eine schmale Ritze zu strömen. Eine schmale Ritze die auf eine geöffnete Tür deutete.
Licht, dass von den Straßenlaternen kommen musste. Mein noch so ruhiges Herz begann sofort schneller zu schlagen und das einzige was ich noch hören konnte
war mein Herzschlag. Hoffentlich verriet er mich nicht. Aber es war doch eigentlich stockfinster und im Dunkeln begann ich öfters zu halluzinieren.
Öfters. Ich kannte es aus Horrorfilmen, wie die Protagonisten immer alles auf den Grund gehen mussten und dann letzendlich geschnappt wurden. Aber viele
schafften es wieder zum Happy End. Viele. Das wiederum bedeutete, dass es Bad Ends gab. Aber für mich gab es kein Bad End, ich schaffte das!
Vielleicht hätte ich noch warten sollten, bis Shiro oder Gray zu mir dackelten und mir Gesellschaft leisteten auf den abenteuerlichen Weg zur Eingangstür, aber
meine Ungeduld und Spannung siegten. Schritt für Schritt wagte ich mich vorwärts. Der Lichtstrahl, der durch die Türritze zu scheinen schien wurde immer
deutlicher, bis er aufeinmal vollkommen erlisch. Als hätte er nie existiert. Falls die Eingangstür vorher offen war, hätte ich sie doch zugehen gehört, oder?
Unsere Haustür war nicht die Neueste, also hätte ich es hören sollen. Erleichtert atmete ich auf und streckte mich. Unbewusst hatte ich eine
geduckte sowie gekrümmte Haltung angenommen. Es war nur eine Halluzination. Möglicherweise auch nur ein Traum.
Etwas streifte leicht meine Beine. Blitzschnell wich ich zurück und meine Hand drückte sich instinktiv auf meinen Mund um einen Schrei zu unterdrücken.
Ich konnte wieder nur noch meinen Herzschlag hören. Mein Kopf. Er müsste das heißeste Objekt auf Erden sein, soviel Blut wurde mir gerade durch das Gehirn gepumpt. Goldene Haarsträhnen die mir gehörten, klebten an meiner
schweißgebadeten Stirn.
Ein 'Miau' drang zu mir durch. Meine Beine gaben nach und ich sank zu Boden. 'Gray', flüsterte ich. Meine Stimme klang brüchig, als wäre ich gerade am Sterben.
Ich streckte meine Hand zu ihr aus und Gray sprang auf mein Schoß und rollte sich zusammen. Zwanghaft streichelte ich immer wieder über ihr flauschiges Fell.
Es hatte etwas beruhigendes an sich. Gray war noch da, jetzt musste ich nur noch nach Shiro suchen. Wo blieb er? Eigentlich sollte er längs bei mir sein.
Nicht, dass ich mich für so wichtig hielt, aber war das kein Instinkt sich zu den Gefahren hinzubegeben? Oder empfand er einfach keine Gefahr und ich habe
mich einfach nur verrückt gemacht? Ich sollte dringend mal zum Psychiater gehen, bevor ich anderen noch zur Last fiel.
Als ich mich wieder einigermaßen im Griff hatte, setzte ich Gray auf den Boden. Zog meinen Schlüssel aus der Hosentasche und versuchte ihn ins Schlüsselloch
der Eingangstür zu stecken um die Tür endlich abzuschließen. Natürlich traf ich das Schlüsselloch im Dunkeln nicht und stocherte noch ewig rum. Wahrscheinlich
stand gerade jemand draußen und wunderte sich wieso von meiner Tür komische Geräusche kamen. Ich vertrieb den Gedanken sofort. Als ob zu dieser Uhrzeit
noch jemand wach wäre und draußen rumstand und andere Haustüren beobachtete. Dieses redete ich mir zumindest ein. Ich hätte
auch einfach meine -nicht wirklich vorhandene- Schlauheit anwenden können um das Licht anzuschalten um etwas sehen zu können. Könnte.
Licht lockte andere an und das wollte ich vermeiden. Wem hätte ich auch anlocken können? Egal. Nicht riskieren. Endlich befand sich der Schlüssel
im Schlüsselloch. Nach zweimal Klicken lehnte ich mich erleichtert an die Tür. Nun konnte nichts mehr geschehen. Ich atmete dreimal tief durch und ging zurück
ins Wohnzimmer, schaltete dort schließlich das Licht an und räumte die Teller vom letzten Abend weg.
Nun konnte ich endlich ins Bett, morgen hatte ich schließlich wieder Schule...
Mein Schlafzimmer und das Bad befand sich im Obergeschoss. Als ich die Treppen nach oben gehen wollte fiel mir an dem Fuße der Treppe
ein weißes zusammengerollte Fellknäuel -Shiro-auf. Wieso schlief er? Wieso konnte er schlafen? Er hatte schon das Recht dazu, ich wollte ihn auch nicht aufwecken,
aber wieso schlief er seelenruhig,während ich und auch Gray rumstreiften und Panik schoben? Panisch rüttelte ich an ihn. 'Shiro. Shiro! Steh auf!'
Verschlafend schaute mich mein Hund mit seinen schwarzen Äuglein an. Er sah so niedlich aus, aber ich hatte gerade andere Sorgen. 'Los komm, steh auf,
hier kannst du nicht schlafen..' Ich schaute auf den unbequemen Holzboden, der es höchstens wert war drauf rumzulaufen oder Sachen draufabzulegen.
Gray und Shiro hatten ihre Schlafplätze direkt neben meinem Bett oder einfach gleich mit auf meinen Bett. Ich hob seinen Kopf und schaute ihn in die Augen.
Eine Verhalten, wovon sich die meisten Hunde bedroht fühlten. Aber Shiro war es gewöhnt, dass ich in seine Augen sah und unternahm auch normalerweise nichts
dagegen. Ich sagte ihm nochmals, dass er mit hoch kommen sollte, aber er reagierte nicht. Er lag einfach nur da und schaute mich stumm an. Vollkommen reglos.
Reglos. Panisch rüttelte ich wieder an ihm. 'Shiro,Shiro! Beweg dich, mach was, sag was, bitte!', meine Stimme klang verzweifelt, fast weinerisch. Bitte nicht.
Was war geschehen? War sein Futter vergiftet. Das Verfallsdatum überschritten? Hatte jemand Fremdes ihn zu essen gegeben, welches vergiftet war?
Jemand Fremdes, der durch die Tür...Oh nein. Bitte nicht. 'Shiro, bitte reagiere...!' Langsam, scheinbar schwerfällig stand er auf. Es fiel ihm anscheinend schwer
und so nahm ich ihn einfach in meine Arme,trug ihn die Treppe hoch und setzte ihn auf mein Bett. Wenn es meinen Tieren nicht gut ging, hatte ich sie lieber direkt sofort neben mir.
Oder auch einfach so.Zu dieser überspäten Stunde wollte ich keinen Tierarzt anrufen und verschob es einfach auf den morgigen Tag. 'Shiro, du bist stark, du schaffst das.', sagte ich zu ihm
und lächelte ihn aufmunternd an. Er schien es nicht zu bemerken, sondern schloß nur seine Augen und schlief wieder ein. Sein Körper bewegte sich leicht auf und ab.
Ein Zeichen dafür, dass er (noch) atmete. Ohne mich umzuziehen und mein Nachtzeug anzuziehen legte ich mich zu Shiro ins Bett. Gray sprang hinterher.
Die restliche Nacht schlief ich sehr unruhig, aber zu wissen, dass Gray und Shiro neben mir lagen gab mir ein gewisses Gefühl von Geborgenheit.
Der nächste Tag sollte besser verlaufen.