Sayuri
(ich hoffe, der Anfang ist jetzt nicht zu dramatisch xD)
[Im Freien]
Still lauschte sie den vertrauten Geräuschen um sich herum. Der Wind blies ihr sanft durchs Haar und umspielte ihr vor Trauer getrübtes Gesicht.
Das graue Mondlicht schimmerte fahl auf der durchsichtigen Träne, die langsam über ihre Wange rann und rasch ihren Weg gen Boden fand.
Die Nacht machte das Mädchen immer so sentimental. Aber diese Nacht war es anders. Denn nicht nur der schwarzbläuliche Himmel auf dem die unzähligen Sterne wunderbare Sternzeichen warfen und wie unendlich viele Juwelen zu glitzern begannen, machten sie diesmal so traurig.
Etwas anderes leuchtete in ihrer Erinnerung auf, das viel stärker funkelte als der volle Mond in dieser Nacht.
"Es tut mir so unendlich Leid...", wisperte sie in die finsteren Schatten hinein, die den Baum umgaben, unter dem Sayuri hockte.
Schluchzend verschwand ihr blasses Gesicht hinter ihren Händen.
Ein Jahr war es nun her. Genau am 08. Januar des letztes Jahres war es geschehen.
Der Schmerz überwältigte die junge Frau, deren schwarzes Haar bläulich Schimmerte.
Ich hätte das niemals zulassen dürfen..., dachte sie und die Erinnerung an den leblosen Körper am Boden blitzte erneut in ihren Gedanken auf.
Sie wusste schon damals, dass es falsch war. Aber sie wollte sich nicht vom Gegenteil überzeugen lassen. Sie alleine trug an seinem Tod die Verantwortung.
Ein Rascheln ertönte im Unterholz und Sayuri erschrak, sprang überrascht auf.
Jedoch war es lediglich Schnee gewesen, der von dem großen Orangenbaum hinunter in ein Gebüsch mit süß duftenden, rosafarbenen Blüten gestürtzt war.
Aber Sayuri sah dies als ein Zeichen an.
Schnell wischte sie sich die Tränen aus den blau leuchtenden Augen und schaute sich um. Niemand war zu sehen, der sie - das kühle Mädchen, das niemals ihre tiefsten Gedanken erkennbar machte - hätte sehen können, wärend sie weinte. Schwach war.
Sayuri strich über ihr Oberteil, um die Rückstände des Schnees zu entfernen.
"Für diese Nacht, habe ich genug getrauert. Ich... ich muss aufhören an der Vergangenheit zu hängen", flüsterte sie sich selbst zu und setzte ihre Schritte auf eine kleine, schneebedekte Bank zu.
Feine Spuren zeichneten sich im Schnee ab, während dieser unter ihren Schritten knirschte.
Vielleicht hat Luna ja morgen Zeit für mich, überlegte Sayuri, Ich muss an etwas anderes denken...